Dienstag, 13. September 2016

Multiplikation mit den Cuisenaire Stäbchen praktisch erklärt

Bei der Einführung der Multiplikation sollte wie immer praktisch gestartet werden:
1) Brühlmeier schlägt vor praktische Anwendung des Malnehmens zu zeigen und lässt Kinder zum Beispiel 3 mal am Ohr zupfen, 5 mal einen Ton auf dem Klavier anschlagen oder vier mal das Fenster zu öffnen. Und im Anschluß soll dass Kind dann z.B. sechs mal einen Zehnerstab aus der Schachtel nehmen. Hierdurch wird deutlich, dass es sich um die Wiederholung des gleichen Vorgangs handelt. Multiplikation ist Addition der immer gleichen Zahl. 


Gut ist es für die praktische Vorstellung auch zu schauen, wo sich in unserer Umwelt Beispiele für Multiplikation finden, z.B. bei Obstpackungen, Eierpackungen, Bratwurstpackungen, Getränkekisten oder Kekspackungen, in denen immer die gleiche Menge enthalten ist.

Auch kann man Dinge aus dem Lebensalltag des Kindes wählen und sie systematisch legen. So nimmt man sich z.B. 6 Paar Socken und legt sie paarweise auf den Tisch. Erst 2, dann ein weiteres Paar, dann noch ein weiteres usw., so dass zum Schluß 12 Socken zu 2 Paar auf dem Tisch liegen. Ebenso könnte man z.B. 15 Spielkarten nehmen und immer 3 zusammen hinlegen, so dass 5 Stapel zu 3 Karten sichtbar sind. Es gibt sicher noch viele bessere Beispiele...


2) Diese praktische Darstellung wird dann mit den Cuisenaire Stäbchen gelegt.  
3) Als nächstes wird dann die entsprechende Aufgabe dazu niedergeschrieben, z.B.: 2+2+2+2+2+2=12 oder 3+3+3+3+3=15

4) Im letzten Schritt fasst man die ermittelte Additionsaufgabe zusammen, z.B.: 6 * 2 = 12 oder 5 * 3 = 15.
 
Wie oft man die jeweiligen Zwischenschritte übt, hängt davon ab, wie sehr das Kind schon das Prinzip der Multiplikation verstanden hat. 

Wenn das Kind ausreichend mit richtigen Objekten die Multiplikation geübt hat, kann man zu einer abstrakten Darstellung wechseln und dem Kind strukturierte Punktemengen vorgeben. Bei diesen soll es ebenfalls die entsprechende Additions- und Multiplikations-Aufgabe finden.
Auch kann man dem Kind eine Multiplikationsaufgabe vorgeben, welche es dann mit Stäbchen und/oder Punktebildern darstellen soll. Dies stärkt die innere Vorstellung von Multiplikationsaufgaben.

In einem anderen Post habe ich es schon mal geschrieben. Es gibt bei Cuisenaire eine besondere Sprache und Legeart bei der Multiplikation. Ob man damit zurecht kommt, muss man ausprobieren. Jetzt, wo ich mir gerade darüber Gedanken mache, finde ich das Einhalten der Sprache schwer umzusetzen. Man muss darauf achten, dass die Stäbe immer senkrecht gelegt werden. Und spricht dann - während man die Stäbchen legt - beim Beispiel unten: "5 von den Dreiern". Dadurch soll klargestellt werden, welches der erste Faktor ist und welches der zweite Faktor. Und dies ist entscheidend, da der erste Faktor grundsätzlich die Anzahl (wie oft etwas zu tun ist) und der zweite Faktor grundsätzlich die Einheit angibt. 
Da die Cuisenaire-Stäbchen meist begenz sind, empfiehlt sich eine bestimmte Legeart bei heren Aufgaben. Bei dieser wird der erste Faktor waagerecht und der zweite Faktor senkrecht gelegt. Dadurch braucht man nur 2 Stäbchen um eine große Aufgabe darzustellen.