Donnerstag, 17. März 2016

Addition - Rechnen mit dem Hunderterfeld


Beim Legen von Additionsaufgaben ist es beim Rechnen mit höheren Zahlen von Vorteil, sich von der herkömmlichen Legemethode zu  lösen. Die Nutzung des Hunderterfelds macht es den Kindern einfacher sich auf das Zehnersystem einzustellen und eine bildliche Vorstellung von größeren Rechenaufgaben zu erlangen. Natürlich nur, wenn eine Vorstellung vom Zehnersystem besteht und ein Kind auch verstehend zählen kann.

Bei kleineren Zahlen bietet sich folgende Methode an:

 


 

Ergebnis: 16


Bei der Nutzung des Hunderterfeldes sieht die gleiche Aufgaben wie folgt aus:

 

Bei dieser Darstellung erkennt das Kind die Bedeutung der Einer und erlernt das Nutzen der Hilfsaufgabe (2+4 statt 12+4). Auch bei zehnerüberschreitenden Aufgaben ist das Hunderterfeld hilfreich. Es ist ersichtlich und praktisch erfahrbar, dass man nicht einfach über den Zehner hinweglegen kann, sondern dass ein neuer Zehner erreicht ist.

! Immer wieder sollten niedrige zweistellige Zahlen auch mit Einern gelegt werden um dem Kind immer wieder zu verdeutlichen, wieviel und was in einer zweistelligen Zahl steckt. Auch finde ich es sinnvoll immer wieder kleine Rechengeschichten zu den Aufgaben zu erfinden, um die Rechenaufgabe für das Kind erlebbar zu machen, z.B. 12 rote Autos stehen auf dem Parkplatz und 4 kommen dazu. 
Diese Art der Rechengeschichten habe ich mir zusammen mit meiner Tochter ausgedacht um ihr das Minusrechnen vor Augen zu führen. Ihr war die Bedeutung des "Minus" nicht klar. Durch das Erfinden von Geschichten wurde ihr das "wegnehmen" bzw. "weniger" werden klar. 
Kleines Beispiel: "8 Muffins habe ich gebacken, deine gute Freundin Elisa isst 5 auf. Sie sind weg. Wieviel hast du noch?"

Unbedingt empfehlen möchte ich folgende Interneseite zu Hundertertafeln. Meine Tochter ist derzeit in der 2. Klasse. Neben den speziellen Heften, die sie bearbeiten soll, bearbeitet sie wie alle Kinder Übungen zur Hundertertafel. Diese Tafel setzt voraus, dass die Kinder zweistellige Zahlen und deren Aufbau begriffen haben (Einer, Zehner). 
Derzeit habe ich da ein gutes Gefühl, dass dies meiner Tochter recht gut gelingt. Sie kann zweistellige Zahlen jetzt richtig aussprechen, wenn auch nicht unbedingt richtig aufschreiben. Jedoch macht ihr das Ausfüllen der Tafel sehr viel Spass und sie möchte sie gern ohne Fehler ausfüllen können, so dass ich im Internet nach einer Seite für Vorlagen gesucht habe. Derzeit füllt sie unvollständige Hundertertafeln aus oder sucht bestimmte Zahlen, wie z.B. hier.
Auch die anderen Vorlagen finde ich zum Teil sehr gelungen.  
Eine andere seite, die sich sehr ausführlich und kleinschrittig mit der Hundertertafel beschäftigt findet ihr hier. 

Mittwoch, 16. März 2016

Vergleichen von zweistellige Zahlen

In einem anderem Post habe ich bereits erklärt, wie man an Hand der Stäbchen Zahlen miteinander vergleicht (größer, kleiner, gleich).
Irgendwann müssen die Kinder aber nicht nur einstellige Zahlen vergleichen, sondern auch zweistellige Zahlen.

Hat ein Kind erstmal das Zehnersystem verstanden, erkennt es beim Legen der Zahlen, dass es auf die Einer ankommt. Es besteht also kein Grund vor großen Zahlen beim Vergleichen Angst zu haben.
 

Beherrscht ein Kind das Vergleichen zweistelliger Zahlen, lässt sich auch leicht eine weitere Hilfsrechnung einführen, die beim nichtzehnerüberschreitenden Rechnen zum Tragen kommt:

Beispiel:
Aufgabe: 12 + 6 
Hilfsaufgabe: 2 + 6 = 8
Lösung: 12 + 8 = 18

Diese Erkenntis hat meine Tochter furchtbar stolz gemacht. Sie wendet die Rechenweise im Zahlenfeld bis 20 im Plus- und Minusbereich an (nicht zehnerüberschreitend).
 

Donnerstag, 3. März 2016

Dyskalkulie - Fortschritte 2

Genau Ende Januar habe ich mich zu den Fortschritten meiner Tochter geäußert. Und genau das möchte ich jetzt auch noch mal - denn ich bin furchtbar stolz.

Meine Tochter zählt nun rückwärts, auch in Zweierschritten. Sie rechnet Minus, auch über den Zehner. Und rechnet Aufgaben wie 7+7+7+7.  Manchmal liegt sie um eins daneben. Und doch ist das gut, denn sie hat das Prinzip begriffen. Sie interessiert sich deutlich mehr für die Uhr und Geld ist sowieso faszinierend. Auch habe ich das erste Mal das Gefühl, dass sie ein Gefühl für den Unterschied zwischen 1 €, 100 € und 1000 € hat.
Selbst ihre Ergo-Therapeutin ist sprachlos, ob des Tempos, dass sie jetzt bei den Aufgaben vorlegt. Nicht nur in Mathe. Die Merkaufgaben reimt sie mal so ganz nebenbei.

Und nun kommt die Frage - woran liegt es? Sie hat zeitgleich sprachlich noch mal einen riesen Sprung gemacht. Das hält man mit 7 3/4 Jahren so gar nicht für möglich. Sie benutzt mehr Fremdworte als mancher Erwachsene. Und das richtig. Jedenfalls ist die Veränderung deutlich spürbar. Eine Entwicklung, die vielleicht einfach nur ihre Zeit gebraucht hat (und die richtigen Erklärungen). Wäre sie mit 7 eingeschult worden, wäre es für sie mit Sicherheit einfacher geworden.

Ich würde sagen, sie liegt mit ihrem Wissen jetzt irgendwo im 2. Halbjahr der 1. Klasse. Es geht voran und zu diesem Zeitpunkt bin ich zuversichtlich. Ich weiß aber auch, dass dieses Gefühl sich schnell wandelt und bin gespannt wie es sich jetzt weitergeht.