Mittwoch, 3. Februar 2016

Mathespiele und Dyskalkulie?

Bei dyskalkulen Kindern kommt bei allen Eltern mal der Punkt,an dem sie merken, dass Mathematik ihren Kindern nicht so sehr liegt. Was liegt näher, als sich im Fachhandel mit Rechenspielen einzudecken, die dann gaaaanz spielerisch das Problem lösen sollen? Haben wir auch. Nicht viele, aber wir dachten, ein bisschen bildhaftes Spielen kann ja nicht schaden. Da wir aber schon vom Umfang der Schwierigkeiten eine Ahnung hatten - dies war ca. zum Ende der ersten Klasse - kauften wir bewußt auf dem Flohmarkt Spiele für Vorschulkinder. Und siehe da - mit diesen spielte sie sogar sehr gerne. Durch altersentsprechende Spiele wurde sie überfordert. Spielte sie nicht gern und vermied sie folglich. So achten wir also nun darauf, dass die Spiele ihren Fähigkeiten entsprechen und nicht unbedingt altersgerecht sind. 

Das nachfolgende Kartenspiel "Spaß an Zahlen" habe ich genutzt um mit ihr die Zahlenreihe einzuüben. Das Kartenset besteht aus den Karten 0 - 35. Zum einen kann das Kind die Karten erst mal in der richtigen Reihenfolge ordnen. Zum anderen kann man es aber auch verdeckte Karten benennen lassen.
Ich habe zunächst die ersten 11 Karten (0-10) verdeckt, aber in der richtigen Reihenfolge, vor meiner Tochter hingelegt. Dann deckte ich eine Karte, z.B. die 6 auf und fragte sie welche Karte wohl danach liegt. 
Um richtig zu antworten muss ein Kind eine innere Vorstellung von der Zahlenreihe haben. Und so geht es weiter: Welche Karte liegt davor? Welches ist die erste Karte? Welches ist die Letzte?
Später kann man dies auch mit 35 Karten machen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.  


Mit "Spass an Mengen und Zahlen" kann man ein wenig die Zuordnung von Zahlen und Mengen trainieren. Gerade das Erkennen der hingehaltenen Finger ist schwierig.

Den "Rechenkapitän" von Ravensburger fand und finde ich nach wie vor richtig gut. Das Kind muss beim Beladen der Schiffe mit Kontainern abschätzen, wie groß der gewählte Kontainer ist. Und dies nur an Hand der Rückseite. Es muss also ein Gefühl für den Zusammenhang Größe - Zahl bekommen. Meine Tochter spielt es nicht sooo gern. Klar ist auch vordergründig auf Zahlen ausgerichtet und das kommt nicht so gut an.
Auch Spiele der folgenden Art sind sinnvoll. Es stammt vom Flohmarkt, dürfte aber ursprünglich von Aldi oder Lidl sein. Es müssen einer Sammelkarte immer die nummerische Zahl, das Würfelbild und ein Fingerbild zugeordnet werden. Wer es zuerst schafft, hat gewonnen. Es war kurze Zeit sehr beliebt. Schön einfach, weil eigentlich Vorschulniveau.
Eigentlich auch Vorschulniveau (Zielgruppe Kindergartenkind) und daher sehr beliebt - Formen, Zahlen und Würfelbilder von 1 -10 müssen aufsteigend in Fächer einsortiert werden. Dieses Spiel ist nicht überragend gut. Es steht eigentlich stellvertretend für all die sehr einfachen Spiele, die auch einem dyskalkulem Kind das Gefühl geben, gewinnen zu können.
 
Was ist also meine Schlussfolgerung?
Dyskalkule Kinder haben wenig Spass an Spielen die vordergründig auf das Rechnen abzielen, wie z.B. "Rechenkönig" von Haba. Mit so einem Spiel kann man seinem Kind dann keinen Spass machen und auch nicht erwarten, dass es dieses in der Freizeit gerne spielt. 
Daneben gibt es aber auch noch Dominos, Memorys, Puzzle und reine Setzspiele, wie z.B. Mensch-Ärgere-Dich-Nicht. Diese Art der Spiele werden zwar auch gern von dyskalkulen Kindern gemieden, haben aber wirklich Mehrwert. Jedoch sollte man hier vielleicht nicht mit dem 100er Memory oder 200-Teile-Puzzle kommen. Meine Tochter ist nun 7 1/2 und 50-Teile-Puzzle reichen ihr, zumal sie noch immer Schwierigkeiten hat Rand- und Eckteile zu erkennen. 
Derzeit spielen wir "Schnappt Hubi!", "Der verzauberte Turm", "Kakerlakak", "I Spy" und "Halli Galli" Früchte. Alles Spiele ab 5. Außerdem "Pick-a-dog", ab 8. 

Hier noch mal der Link zu einer sehr guten Empfehlung, in welcher Reihenfolge man Spiele einführen sollte um ein mathematisches Verständnis zu fördern.